Was wurde dieses Jahr wieder an den Körpern der Frauen herumreguliert, ihre Arbeit beurteilt und kritisiert, ihre Verteidigung gegen Gewalt als unwichtig abgetan oder sie gleich als Opfer diffamiert. Ein paar Schlaglichter (darunter auch positive) der Gleichstellung im letzten Jahr in diesem Lande. Es hat mich so beschäftigt, dass der Blog kurz aus seinem Winterschlaf erweckt wird.

Dieser Rückblick ist inspiriert durch die Kolumne Everyday Sexism im Guardian und dessen Jahresrückblick.

Januar:

Es ist geschafft: Das Gesundheitsministerium verkündet offiziell, dass die Pille danach bald ohne Rezept in Apotheken erhältlich sein wird! Dass Frauen natürlich nicht so doof sind, die Dinger wie Smarties zu schlucken, war leider nicht so überzeugend wie der Beschluss der EU-Kommission, die Abgabe der Pille für alle Mitgliedsländer verbindlich zu regeln.

Gerade in Krisen brauchen wir Diskussionen und Lösungsansätze. In seinem YouTube-Kanal nimmt sich Tarik der Genderkrise an und packt in kleinen Gesprächen große Themen an.

Februar:

An anderer Stelle hinkt Deutschland der EU-Konvention noch hinterher: Schon seit Jahren wird eine Reform des Paragrafen 177 des Strafgesetzbuches in die Richtung gefordert, dass er eindeutig sexuelle Handlungen ohne Einvernehmen unter Strafe stellt. Verfassungsrichter Thomas Fischer war bei einer Anhörung des Ausschusses zur Reform des Paragrafen anwesend und ließ seinem Unmut über das Nichtwissen der Beteiligten in seiner Zeit-Kolumne freien Lauf. Lesenswerte Reaktionen gab es daraufhin von Renate Künast, der Mädchenmannschaft und dem Verfassungsblog.

März:

Antifeministin Birgit Kelle – ihrerseits erfolgreiche Buchautorin und als solche auch von den Errungenschaften des Feminismus profitierend – sieht im Gendermainstreaming eine neue ideologische Bedrohung für unser Land. Frank Plasberg moderiert eine hart aber fair-Ausgabe zum von ihm so titulierten Thema „Genderwahn“, der WDR zieht die Ausgabe nach Protesten von Frauenverbänden zurück und produziert im September eine Neuauflage. Christian Bangel bringt in der Zeit pointiert auf den Punkt, was das Problem an der Argumentation von Kelle und Konsorten ist.

Und auch Tilo Jung hat sich zum Weltfrauentag am 8.3. etwas genz besonderes einfallen lassen: Er postet auf Instagram eine Bilderserie, auf der eine Frau am Strand von einem Mann in den Rücken getreten wird und daraufhin hinfällt. Damit hat sich Jung endgültig aus den Krautreportern im Besonderen und dem Kreis der Journalisten (wenn er denn überhaupt jemals zu diesem Berufsstand zählte) rausgekegelt.

April:

Ein Aufschrei geht durch das mediale Feuilleton, zu recht: Ronja von Rönne schreibt einen Abgesang auf den Feminismus und sein Bestreben nach Gleichberechtigung, der sich gewaschen hat. Nicht nur zeugt der Artikel von Unkenntnis der Bewegung und diffamiert Unterprivilegierte, wie es nur Privilegierte tun, er reiht sich auch in eine Serie aus gleich vier Artikeln in der Welt ein, die sich anschicken, den modernen Feminismus zu betrachten. Dabei konnte man dem Binnenpluralismus wohl nicht zusprechen, denn alle Artikel sind entweder ablehnend oder gleichgültig gegenüber der Gleichstellung aller Menschen, selbst die, die von sich behaupten, den Feminismus zu befürworten. Arme Welt.

Juni:

Im Prozess um den gewaltsamen Tod von Tuğçe Albayrak wird der Täter wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Journalistin Hilal Sezgin hat sich die Berichterstattung über das Opfer angesehen und herausgestellt, wie man der jungen Frau die Schuld zuschiebt.

Juli:

Bild-Kolumnist Franz Josef Wagner hat erkannt, warum in Deutschland so wenige Kinder geboren werden: Die Mütter sind schuld, sie trinken Smoothies, tragen Hosenanzüge und sitzen in Chefredaktionen. Im Interview mit der Welt bekommt man noch mal einen schönen Einblick in sein Frauenbild.

September:

Die ARD hat sich dazu entschlossen, die Frauenquote bei der Regie vom Tatort zu erhöhen. Auf 20%! Na dann können wir uns ja jetzt wieder beruhigt mit den wirklich wichtigen Sachen beschäftigen, schließlich haben wir ja etwas getan, etwas in Bewegung gesetzt, nicht wahr!?

November:

Beate Zschäpe sagt endlich im NSU-Prozess aus – und will von allem nichts gewusst haben. Mehr noch, sie war unterwürfig, unmündig und hat zum Sekt gegriffen, wenn die beiden Uwes von ihren Taten prahlten. „Mädchen in deutscher Tradition“ titelt die Tagesschau.

Auf dem DJV-Jahrestreffen werden zwei Journalistinnen von den männlichen Kollegen belächelt und schreiben darüber. Wer also glaubte, dass es Sexismus unter engagierten Journalisten nicht mehr gäbe, der hat hier den Beweis, dass dem nicht so ist.

Dezember:

Der Prozess Rohrer gg. Bayer beginnt. Felicitas Rohrer verklagt den Pharmakonzern auf Schmerzensgeld, weil sie nach der Einnahme der Antibabypille Yaz eine Lungenembolie erlitt und das Unternehmen damals nicht auf das stark erhöhte Risiko im Beipackzettel hingewiesen hat. Aber es geht noch um viel mehr. Es geht um die Macht von Industriekonzernen, was sie verschweigen, wie sie die Wahrnehmung von Körper und Gesundheit von Menschen und hier insbesondere von Frauen steuern. Denn die Pille wurde und wird als Lifestyleprodukt vertrieben und nicht als das, was sie ist. Das Risiko wird heruntergespielt. Mutig, sich zu wehren.

Und zum Abschluss des Jahres gab es noch die schöne Meldung, dass die mutige, Haltung beweisende Anja Reschke als Journalistin des Jahres ausgezeichnet wird. Herzlichen Glückwunsch!

Gerade ist es wirklich sehr schön und sehr schwierig in meinem Leben. Schön, weil ich in einer klasse Stadt mit einem tollen Partner wohne, viel lerne, interessante Menschen treffe und anregende Gespräche führe. Schwierig, weil mir die Zeit fehlt, darüber zu schreiben. Dabei bewegt mich gerade jetzt sehr viel. Ich war vorher noch nie so konkret mit Klischees über und der Ugleichbehandlung von Frauen konfrontiert (spürbar am eigenen Leib und in vielen Konzepten, die ich lese). Ich habe eine neue Stufe in meinem Berufsleben erklommen, auf der ich mich erstmal (und das auch nur vorübergehend) positionieren muss. Ich verstehe den Fernseh- und Medienmarkt besser und weiß, dass ich (trotz aller Prekarität) hier richtig bin. Ich werde bald 30.

Und weil mir zwischen all diesen Dingen die Zeit fehlt, das alles für mich und euch erfüllend aufzuschreiben, werde ich die Hummeln erstmal ruhen lassen. Was nicht heißt, dass ich das Blog aufgebe. Eigentlich suche ich gerade nur nach einer passenderen Form des Textes für meine aktuelle Lebensrealität. Manchmal drängt es mich sehr dahin, ein Watchblog zu gründen. Manchmal möchte ich visueller kommunizieren. Dann wieder fließt der lange Text aus mir …

Solange ich weg bin, bin ich hier: auf Twitter, Instagram, Tumblr und Xing. Schaut vorbei, wir sehen uns.

Podiumsdiskussion über die Frauenquote im Regiefach an der Kunsthochschule für Medien Köln. Reges Interesse, auch eine nicht zu vernachlässigende Zahl Männer hatten sich im Publikum versammelt. Wie so oft bei diesem Thema, kochten auch hier die Emotionen hoch. Und da die Diskussion nun speziell um die Filmbranche kreiste, in der ich ausgebildet werde, in die ich also mit Tatendrang strebe und die ich weiterentwickeln und verändern will, kann ich mich diesen Emotionen auch nicht entziehen. Man sitzt da und ärgert sich. Natürlich habe ich mich nicht über Anke Domscheit-Berg geärgert, die ein Glücksfall für die Veranstaltung war, jedes Argument mit Fakten und Zahlen untermauern konnte und die sich glücklicherweise nicht mit der Neutralität einer Moderatorin abgefunden hat. Natürlich habe ich mich auch nicht über Connie Walther, die Pro Quote Regie vertreten hat, und die anderen Befürworterinnen geärgert. Eigentlich ärgere ich mich auch weniger über Personen, als über ihre Einstellung und das Fehlverständnis, das immer noch in Bezug auf die Frauenquote herrscht.

Ärgerlich ist, dass die Quote nach wie vor negativ belegt ist – vor allem mit dem Gedanken, dass dann mit Regisseurinnen zusammengearbeitet werden muss, die die Redakteure und Produzenten nicht kennen, was einen Qualitätsverlust zur Folge hat. Und das man keiner Frau zumuten möchte, eine Quotenfrau, quasi ein Lückenfüller zu sein. Natürlich geht es in der Film- und Fernsehbranche viel um Vertrauen, man arbeitet oft mit Bekannten zusammen, man kennt sich, so weit ist das Feld nicht. Mehr noch hat es aber mit Zutrauen zu tun. Das eine ist zwischenmenschlich, das andere fachlich. Frauen will man von Entscheiderseite (in den Sendern) offensichtlich noch nicht so viel zutrauen, viel mehr will man ihnen vertrauen, daher hat es eine kompetente Regisseurin, die man aber nicht kennt, schwer.

Das Frauen sich zu wenig zeigen, zu wenig auf sich selbst aufmerksam machen, zu wenig netzwerken? Mag sein, es darf ihnen aber nicht ausschließlich selbst angelastet werden. Beide Seiten müssen aufeinander zugehen: Entscheider ihren Blick erweitern, Kreative lauter Aufmerksamkeit einfordern. Mit der Quote wird genau das erreicht: Dass man sich bewusst und aktiv damit auseinandersetzt, was Frauen filmisch schaffen. Es darf dann eben nicht mehr die Liste mit den fünf männlichen Regisseuren aus der Schublade gezogen werden, die man schon gut kennt. Nur so können Automatismen und Gewohnheiten aufgebrochen werden. Das bedeutet natürlich mehr Arbeit, aber die müssen wir leisten. Denn sie lohnt sich! //

A panel discussion about the women’s quota in directing at the Academy of Media Arts Cologne. Lots of listeners, and quite a number of men have gathered. As always when it comes to the quota, feelings are running high. I cannot exclude myself from these feelings since I’m training to be a TV editor, since I love the media industry and since I want to make a difference, change things. I sat there, and I was angry. Of course I didn’t get angry at Anke Domscheit Berg who was a gain to this event because she added numbers and facts to every argument. Fortunately she didn’t stick to her role as a neutral leader of discussion. Of course, I didn’t get angry at Connie Walther who represented Pro Quote Regie and the other proponents. Actually I get less angry at people than at the attitude towards and misguided understanding of the quota.

It’s annoying that the quota for women still has a negative taste. Working with unknown female directors leading to a decrease of quality seems to be the biggest proviso editors and producers have concerning the quota. Also they don’t want to call any woman the quota woman, the one who fills the void. Of course, it is all about trust in film business, you work with acquaintances, people know each other. But there’s one thing even more important: confidence. The former is interpersonal, the latter functional. Influencers at TV stations still hesitate to have confidence in women’s skills, trust is more important to them. So it’s hard for a capable female director to enter into a business relation, when no one knows her.

People say that women are less determined when it comes to networking and drawing attention to themselves. That’s true but they are not solely responsible for it. Both parties need to get closer: influencers need to expand their perspective, creatives need to demand their attention. The quota will make one thing happen: an active and aware engagement with the artistic products women create. To bring up the list of male directors who are known by the influencers won’t be an option. That’s the only way to break habits and automatisms. Of course, this means there is a lot of work to do but this work needs to be done. It’s worth it!

Karge Landschaft – es beginnt mit eindrucksvollen Aufnahmen des Meeres, des Strandes, der Felsen, peitschend, grau, unerbittlich. Karges Leben – das Haus von Kolja steht direkt an der Küste, er soll es verlieren, so will es der Bürgermeister. Kolja bäumt sich dagegen auf, doch der Bürgermeister ist unerbittlich, wie die See. Für Kolja und seine Familie gibt es keinen Ausweg aus diesem Schicksal. Und wenn dann doch jemand einen Ausbruchsversuch unternimmt, wie Koljas Frau, dann wird sie dafür bestraft, denn auch Kolja kann unerbittlich sein. Wodka wird viel getrunken in diesem Film, und die Mächtigen wissen ihre Macht gut auszunutzen, um ihren Untertanen zu schaden. Soweit entspricht alles dem Bild, dass man in der westlichen Welt von Russland hat. Doch zeigt sich hier eher, wie sich der Einzelne gegen Autoritäten zu wehren versucht. Oben drüber ist es eine bild- und klanggewaltige Parabel über die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben, irgendwo, wo das Meer kein Ungeheuer beherbergt.//

Bleak landscape – in the beginning there are impressive shots of the sea, the beach, the rocks, lashing, grey, relentless. Bleak life – Kolja’s house is located directly at the seaside. He is supposed to lose ist, it’s the mayor’s wish. Kolja rebels against this plan like but the mayor is relentless like the sea. There is no escape from this fate for Kolja and his family. And if somebody tries to break out of this life like Kolja’s wife, she will be punished for Kolja can be relentless too. They drink a lot of vodka in this film and the powerful know how to use their power in order to harm their subjects. This goes along with the picture of Russia painted in the Western world. But the focus is on the individual, rising up against authorities. Beyond this it is a beautifully shot parable about longing for an autonomous life, somewhere where the sea is not home to a monster.

MeenzJetzt ist es doch passiert – drei große Neuheiten sind in mein Leben getreten: neue Stadt, neuer Job, neue Adresse! Deswegen herrschte hier in den letzten drei Monaten auch gähnende Leere, was neue Posts anging. Das hat jetzt hoffentlich ein Ende, Ideen gibt es jedenfalls wieder genug und die Zeit, sie umzusetzen, ist auch in Sicht. Aber noch einmal zurück zu den Neuheiten: Es hat mich also von der einen Domstadt in die andere verschlagen, von der Fastnachtshochburg in die Karnevalszentrale. Außerdem vom ZDF zum WDR, von Online zu TV. Alles schon spannend genug. Aber weil auch blogmäßig so lange nichts passiert ist, wollte ich etwas verändern. Also habe ich mich jetzt für eine eigene Domain entschieden: http://hummelnimhaar.com ist die neue (und alte) Adresse, unter der es bald wieder Bilder und Texte gibt. Bis dahin viel Spaß mit einem Song, der mich die letzten Monate begleitet und mein Leben ganz gut beschrieben hat.

Kölle It finally happened – three novelties entered my life: new city, new job, new address. This is why there weren’t any new posts on this blog for the past three months. I hope the dry spell is over, I have a lot of new ideas and hopefully enough time to bring them alive. But let’s get back to the novelties: I moved from one cathedral city to another, from the centre of Fastnacht to the hot spot of Karneval. Moreover from ZDF (Second German Television) to WDR (West German Broadcasting), from online to TV section. That’s already very exciting. But since not much has happened lately blogwise, I wanted to change something. So I decided to get my own domain: http://hummelnimhaar.com is the new (and old) address to soon find pictures and texts. Until then have fun with a song that stuck with me for the past months and summed up my life pretty accurately.

Eigentlich sollte heute hier ein Text über die Bedeutung von Maskerade und Verkleidung als Ausdruck von Widerstand und Rebellion im Nachwendekino stehen. Mein Beitrag zum Mauerfalljubiläum muss allerdings noch auf sich warten lassen, es fehlt zwischen Arbeit und Bewerbungen schreiben einfach die Zeit, um einen langen Text zu verfassen, mit dem ich Anlass und Thema entsprechend würdigen kann. Denn sie liegen mir wirklich sehr am Herzen, das Nachwendekino und seine Geschichten, die Wende, die Beschäftigung mit der DDR. Zumal das auch die Beschäftigung mit meiner eigenen Familie und ihrer Geschichte ist. Darum soll hier bald ein guter Text stehen, mit Herzblut und Sorgfalt geschrieben. Bis dahin lasse ich eine andere Kunst (und meinen liebsten Nachwendefilm Sonnenallee) sprechen, die wie keine andere Widerstand und Rebellion in sich trägt: Rockmusik!

There was supposed to be a text here today about the meaning of masquerade and disguise as expression of resistance and rebellion in the post turnaround cinema. But my contribution to the fall of the Berlin Wall has to be delayed, there’s just no time between work and applications to write a long text that serves the occasion and the topic. For they are very important to me: post turnaround cinema and its stories, the turnaround itself and the preoccupation with East Germany. Especially since it is a preoccupation with my own family and its history. This is why there will be a good text here soon, written with dedication and attention. Until then I present another art form (and my most favorite post turnaround film Sun Alley), one that embodies resistance and rebellion like no other: rock music!

 

„Du musst ins Fenway Park Stadion – also, wenn du Baseball magst“ – So der Tipp eines kanadischen Freundes, als ich ihm erzählte, dass ich für ein paar Tage nach Boston fahre. Nun bin ich leider kein Baseball-Fan, ich mag eher Bücher. Auch davon hat Boston welche zu bieten, besser gesagt, Cambridge, die kleine Stadt nordwestlich von Boston, die die berühmte Harvard beherbergt. Daraus speist sich auch meine Vorstellung vom Großraum Boston: sauber, geschichtsträchtig, eher weiße Mittelschicht als Melting Pot. Ein Abgleich musste her! //

„You gotta go to Fenway Park – that is, if you like baseball“ – That was the hint a Canadian friend gave me when I told him about my plans to visit Boston for a couple of days. I’m not a baseball fan, I’m more into books. Boston also has a lot of those, more precisely, Cambridge, a small city northwest of Boston where the infamous Harvard University is located. This is where my image of metropolitan area Boston comes from: clean, steeped in history, more white middle class than melting pot. I wanted to put it to a test!

Boston: Charles RiverFenway ParkHarvard: Annenberg Hall-15 Grad CelciusOld State HouseBoston HarbourEs ging los mit Harvard, diesem so stark besetzen Ort von Wissen und Weisheit – und Eliten. In Echt: Es ist auch eine ganz normale (aber natürlich private) Uni, wie ich schnell über den Mythos Harvard aufgeklärt wurde. Das machte es nicht weniger spannend, über den Campus zu schlendern. Der ist schon wirklich sehr schön und vielfältig, beherbergt zum Beispiel neben Instituten auch einige Museen. Und wer kann schon von sich behaupten, in einer Mensa zu speisen, die aussieht wie bei Harry Potter: Annenberg Hall heißt der an englische Universitäten angelehnte Saal, in dem der Studi sein Mittag hinterschlingen kann (oder vielleicht doch eher genießen, bei dem Ambiente). Meines nahm ich in der Mensa der Harvard Law School zu mir, vielleicht saß ich ja am selben Tisch wie damals Barack Obama? Wer weiß es schon… Ein bisschen Snobismus musste dann aber doch noch sein: Die Gebäude der Harvard Business School muteten eher wie ein Fünf-Sterne-Hotel an als wie eine Universität. Holzgetäfelte Hörsäle mit Namensschildern für jeden Studierenden, private Arbeitsbuchten in den teppichgedämpften Gängen, Bibliothekshallen so hoch wie Kirchenschiffe. Zum Glück ist Cambridge selbst ein hübsches kleines Städtchen, das vom vielfältigen Geist der allgegenwärtigen Uni lebt. Überall Studenten, die haben natürlich immer noch Hunger, auch auf Kuchen. Petsi Pies bietet da eine gute Möglichkeit, sich den Wanst mit herrlichem Chocolate Pecan Cake und Apple Pie vollzuschlagen. //

Harvard was the starting point, the place strongly connected to knowledge and wisdom – and elites. In reality it also is a normal university (but a private one, of course), as the myth of Harvard was explained to me. That didn’t make it less exciting to walk across campus. It really is beautiful and diverse, there are some great museums next to scientific institutes. And who can say of himself to dine in a cafeteria looking like right out of a Harry Potter novel: drawing from English university architecture, Annenberg Hall is the place where students can gulp down their lunch (or maybe even enjoy it, considering the atmosphere). I had mine at Harvard Law School. Maybe I was even sitting in the same spot as Barack Obama back in the days? Who knows… Of course, there had to be a little bit of snobbery: Harvard Business School rather looks like a five star hotel than like a university. Wood-paneled auditoriums with name tags for every student, private working booths in the hall muted by carpets, library halls as huge as churches. Fortunately Cambridge is a nice little town living of the diverse spirit of the university. There are students everywhere, and they are still hungry, of course also for pie. Petsi Pies offers a great option to fill your belly with marvelous chocolate pecan cake and apple pie.

Campus Impressions Campus ImpressionsCampus ImpressionsCampus ImpressionsAm zweiten Tag ging es nach Boston. Im Museum of Fine Arts, aufgesucht natürlich wegen der Kunst drinnen und noch besser befunden wegen des Schutzes vorm starken Schneetreiben draußen, beeindruckten mich vor allem die ausdrucksstarken Porträts des amerikanischen Künstlers John Singer Sargent. Beim anschließenden Stadtbummel ließ das Beeindrucktsein nicht nach: Vom pittoresken Viertel Beacon Hill gelangt man in den zu dieser Jahreszeit (Ende Februar) sehr verschneiten Boston Common, einem großen Park im Herzen der Stadt. Schlängelt man sich auf dem Freedom Trail, dem Spazierpfad durch Bostons und Amerikas Geschichte, durch den wolkenkartzerbebaute Finanz- und Regierungszentrum, landet man schließlich im North End, dem Little Italy Bostons, in dem sich ein Restaurants ans nächste reiht. Hier sind unbedingt die sehr schmackhaften, echt italo-amerkanischen Cannoli bei Mike’s Pastry zu probieren, um sich für den Heimweg zu stärken, denn die Fülle an Eindrücken lässt nicht nach. Historisches und Modernes existiert auf engstem Raum nebeneinander, der Diner neben dem Edelrestaurant, die Philharmonie neben dem Off-Theater. Am Hafen entsteht mediterranes Flair (bis auf die Temperaturen) und der Charles River mit seiner langen Uferpromenade lädt zum Lustwandeln ein. Boston ist ein ganz eigener Schmelztiegel. Und der kocht immer noch. //

The second day was about Boston. The Museum of Fine Arts was highly anticipated for its great collection inside but also for offering shelter from a snow storm outside. I was really impressed by the portraits of American painter John Singer Sargent and I continued to be impressed during my walk through the city: It led from pitoresque neighborhood Beacon Hill to a big park in the center of the city, Boston Commons. At this time of year (end of February) it was all covered with snow. Through skyscrapers of financial and governemernt district you can follow the Freedom Trail which leads to important landmarks of the city’s influental history. Finally you reach North End, the Little Italy of Boston, where there is one restaurant after the other. You gotta try the real tasty Italo-American cannoli at Mike’s Pastry to brace yourself for the way back. There is still so much to see. History and present exist very close to each other, a diner next to a fancy restaurant, the philharmonic hall next to an off beat theater. The harbour almost has Mediterranean flair (except for the temperature) and the Charles River and its esplanade offers a great space for strolling around. Boston is its own kind of melting pot. And it’s still cooking.

Boston CommonBuy Film Not MegapixelsMuseum of Fine ArtsMike's PastryChinatownCharles RiverStreet ImpressionsDowntownRathaus - City HallSchaukeldino - Swing DinosaurMassachusetts State House - Sitz des Gouverneurs - Governor's OfficePelziger Freund - Friend with fur Open-Air-Bühne Hatch Memorial ShellStreet ArtStreet ImpressionMake History - Charles River